Auf Safari in Tansania

Tansania, das sind für mich als Bergliebhaberin zunächst einmal der Kilimandscharo und dann die Serengeti mit ihren Wildtieren. Klar, ich hab auch schon vom Ngorongoro-Krater gehört, doch hat das Land in Ostafrika noch so einiges mehr zu bieten. Auf Einladung unseres Partners Tanganyika Expeditions ging es für mich in den Norden Tansanias auf die Safari in Style im Schelldurchlauf. Sonnenenergie und E-Safarifahrzeuge machen diese Tour zu einer nachhaltigen Reise.

Beginn der Großen Tierwanderung
Grüner Ngorongoro-Krater
Kilimandscharo-Massiv aus der Luft
Zu Besuch bei Masai

Aber von vorne: Mit Qatar Airways geht es über Nacht zum Flughafen Kilimanjaro, ab München ca. 2 x 5 Stunden Flugzeit mit kurzer Zwischenlandung in Doha.

Beim Check-in muss ich sämtliche Dokumente vorzeigen: Visum, Gesundheitsformular, Pass, PCR-Test (seit 28.03.2022 nicht mehr nötig, vorausgesetzt man ist geimpft).

Bei Qatar an Bord gibt es noch kleine Extras, die andere Fluggesellschaften schon lange nicht mehr anbieten, darunter Schlafmaske und Einmal-Zahnbürste. Im Protective Kit finden sich Desinfektionsmittel und Mundschutz. Eine große Auswahl an Filmen erleichtert den Flug. Selbst in Economy Class wird gutes Essen mit Auswahl aus zwei Gerichten serviert sowie alkoholische Getränke. Selbst auf dem mit 6 Stunden kurzen Nachtflug zwischen Doha und München wird mir zwei Mal Essen gebracht.

An Bord der Business Class gibt es ein Glas Sekt zur Begrüßung und man genießt ein flaches Bett mit Kissen und Decke. Der Sitz ist großzügig komfortabel und man kann sich kaum satt essen. Zum Frühstück wird mir sogar eine Auswahl an Kaffeevarianten, wie z.B. Cappuccino, angeboten. Da vergeht die Zeit doch wie im Flug.

Vorspeise in Business Class
Kissen bei Qatar Airways
Landung Kilimanjaro Airport

Und schon geht die Sonne über Afrikas höchstem Berg auf und ich darf vom Flugzeugfenster aus zusehen. Am Kilimanjaro Flughafen gehen alle Passagiere zu Fuß zum Terminalgebäude. Noch draußen wird geprüft, ob ich gegen Cov19 geimpft bin. Mit einem kleinen Zettel in der Hand, auf dem in Handschrift free steht, mache ich mich auf zur Passkontrolle. Mein Visum habe ich schon. Aber auch das Visa on arrival erhält man zügig.

Mit meinem Gepäck stehe ich wenig später am Parkplatz, genau als mein Transfer ankommt. In 30 Minuten bin ich in der Arumeru River Lodge, wo ich nach dem Check-in direkt zum Frühstück empfangen werde und nach und nach die ersten Mitreisenden treffe.

Die Zimmer der Arumeru River Lodge sind mit allem ausgestattet, was man braucht. Neben bequemen Betten und Moskitonetz gibt es ein Bad mit Dusche und WC sowie einen Schrank und eine schattige Terrasse.

Dikdik im Garten der Arumeru Lodge
Pool der Arumeru River Lodge
Meerkatze
Zimmer der Arumeru River Lodge

Unter den Bäumen im grünen Garten der Arumeru River Lodge leben Dikdiks und Meerkatzen. Im großzügigen Pool ziehe ich ein paar Bahnen, bevor wir uns zum Mittagessen treffen und Richtung Lake Duluti fahren.

Für eine kleine Aktivität ist der Lake Duluti genau richtig. Hier kann man um den See spazieren und Vögel beobachten und den Blick über das Wasser bis hin zum Mount Meru schweifen lassen. Alternativ gibt es die Möglichkeit einer Kanutour. Ruhig lassen wir uns über das Wasser gleiten, beobachten wie Vögel abheben, sehen einen Waran und lernen etwas über die hiesigen Pflanzen und Tiere. Am Ende paddeln wir kurz um die Wette, bevor wir zum Sundowner am Ufer des Sees eingeladen sind.

Lake Duluti mit Mount Meru

 

Im Kanu
Ein Waran sonnt sich am See

Am nächsten Morgen steht noch eine kleine Dschungelwanderung auf unserem Programm, bevor die große Tour im Safarifahrzeug beginnt. Wir sehen Schmetterlinge, Wasserkresse, Meerkatzen und Colobusaffen, wie sie sich von Baum zu Baum schwingen. Moskitos schwirren umher. Wir befinden uns in tropischem Regenwald kurz vor bzw. zu Beginn der Regenzeit. Schwül ist es und sonnig. Bis zum Ende der Tour sollten wir großes Glück mit dem Wetter haben.

Colobusaffe im Regenwald
Meerkatze im Baum

Nach einer schnellen Dusche machen wir uns auf den Weg. In zwei Fahrzeugen mit jeweils einem Driverguide fahren wir gen Süden in den Tarangire Nationalpark. Da wir durch Arusha Stadt müssen, dauert die Fahrt 3 Stunden. Im Park machen wir ein Picknick und unsere erste Safari. Wir sehen zahlreiche Elefanten in kleinen und großen Herden mit ihrem Nachwuchs. Die Begegnung mit den Dickhäutern ist immer wieder faszinierend. Schön ist auch die Landschaft des Tarangire, die u.a. geprägt von Baobab-Bäumen ist. Ende März sprießen bereits die frischen Blätter.

Bienenfresser
Giraffen im Tarangire Nationalpark
Elefantenherde
Majestätischer Baobab

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir das Maweninga Camp, unser nächstes Zuhause auf Zeit, genauer gesagt für eine Nacht. Schon bei Ankunft kommen wir ob des Ausblicks aus dem Staunen nicht mehr heraus. In der Ferne liegen der See Burungi und der See Manyara. Auf einer Kopje werden Kissen für uns ausgelegt – zum Sundowner. Wir genießen jeden Moment. Eine wunderbare Bar, eine romantische Feuerstelle und ein offenes Restaurant laden zum Verweilen ein.

Maweninga Camp
Urig-gemütliche Bar

Die Zelte sind mit Dusche, WC, bequemen Betten und Balkon ausgestattet, einige mit wunderbarer Aussicht. Sie sind auf Holzdecks errichtet und bietet rustikalen Komfort. Ich schlafe gut bei frischer Luft und den Geräuschen der Natur.

WLAN ist nur in der Nähe des Restaurants verfügbar. Strom und Warmwasser gibt es dank Solarenergie und auch Regenwasser wird gesammelt, so dass das Maweninga Camp nur einen niedrigen CO2-Fußabdruck hat.

Ausblick
Zelt im Maweninga Camp

Am nächsten Morgen geht es früh los. Uns bleibt keine Zeit. Unterwegs besichtigen wir einige Unterkünfte, wollen noch auf Pirschfahrt gehen und stoppen zum Mittagessen. Der Tarangire Nationalpark zeigt sich bereits schön grün, das Gras wächst einigermaßen hoch und das lieben auch die Tsetsefliegen. Daher aufgepasst: an adäquaten Mückenschutz ist zu denken!

Die Weiterfahrt bringt uns zur Abbruchkante des Ostafrikanischen Grabenbruchs, von dessen Hängen wir während der Fahrt immer wieder schöne Aussichten auf den Lake Manyara genießen. Die Sonne steht bereits tief, als wir den Biogarten der Bashay Rift Lodge besuchen. Über Stock und Stein hoppelt das Fahrzeug, bis wir kurz darauf unser Ziel des heutigen Tages erreichen: die u.a. von TripAdvisor ausgezeichnete Bashay Rift Lodge. Sie liegt inmitten einer reichen Kulturlandschaft. Wie in Arusha wird auch hier u.a. Kaffee angebaut. Auch die Bashay Rift Lodge verfügt (wie das Maweninga Camp) über eine einmalige Aussicht. Die Sonne senkt sich hinter dem Ngorongoro-Krater. Ein bisschen wie eine Kaffee-Finca mutet die Lodge an. Es könnte auch eine Teeplantage auf Sri Lanka sein. Mein sehr geräumiges Zimmer inmitten von Kaffeepflanzen bietet eine großes Doppelbett mit Moskitonetz, einen Balkon mit Blick ins Grüne sowie ein geräumiges Bad mit Dusche, WC und Steckdosen mit Solarstrom.

Von Pool, Restaurant und vom Teahouse ist die Aussicht unbeschreiblich. Zum Sundowner treffen wir uns auf dem Balkon des Restaurants, in dem wir anschließend kulinarisch verwöhnt werden.

Zur Bashay Rift Lodge gehört eine kleine Farm mit eigenem Obst- und Gemüse-Biogarten, Bienenstöcken, Hühnerstall und Kaffeeplantage. Und so kommt das meiste ganz frisch auf den Tisch.

Bashay Rift Lodge bei Karatu
Terrasse mit Aussicht
Sundowner mit Ngorongoro-Blick
Pool der Bashay Rift Lodge
Zimmer der Bashay Rift Lodge

Wieder steht ein früher Start auf dem Programm. Wir halten an der Schule, eine Kollegin hat einen ganzen Koffer mit Spenden mitgebracht. Wir unterhalten uns mit dem Schuldirektor und begrüßen einige Schüler.

Die Weiterfahrt führt uns weiter hinauf zum Rand des Ngorongoro-Kraters auf über 2.200 m Höhe. Die Wolkenwand vor uns verheißt nichts Gutes, schattig liegt das Parkgate am Kraterhang da. Dann fahren wir durch wunderschönen Wald in Kurven hinauf und ein Stück am Kraterrand entlang. Die Vegetation zeigt sich ob der Höhe nun ganz anders. An der Aussichtsplattform dann die gelungene Überraschung: Wir haben freien Blick in den Krater, ich bin verzaubert von seiner Schönheit und schieße eifrig Erinnerungsfotos.

Am Ngorongoro-Kraterrand
Vegetation auf 2.200 m Höhe
Blick und Fahrt in den Krater

Wenig später geht es auf einer steilen Serpentinenstraße hinein in den erloschenen Ngorongoro-Krater. Nicht nur die Landschaft beeindruckt hier, auch die Safari ist dank der hohen Wildtierdichte im Krater fantastisch. Obwohl wir uns das Erlebnis mit anderen Fahrzeugen teilen, sehen wir viel: Zebras, Gnus, Gazellen, Hyänen, Elefanten, Büffel, Löwen und als Krönung eine Servalkatze. Unser Driverguide ist ein Fuchs, ein begnadeter Wildtierspotter. Auch zwei Spitzmaulnashörner findet er für uns in weiter Ferne. Der Ngorongoro-Krater ist so ziemlich der einzige Ort in Tansania, an dem es auch Nashörner gibt und man theoretisch die Big Five sehen kann.

In der Nähe des Kratersees, in dem Flusspferde leben und um den herum dank der grünen Pflanzenwelt viele Vögel schwirren, machen wir ein Bush-Picknick. Solch ein toller Ort für unser spätes Mittagessen, das wir natürlich nicht teilen wollen, auch wenn so manche Meerkatze das anders sehen könnte.

Fruchtbarer Ngorongoro-Krater
Auf Pirschfahrt im Ngorongoro
Picknick im Krater

Weiter geht es zu Hotelbesichtigungen. Wir werfen nochmals einen Blick in den grünen Krater. Dann geht es am Rand entlang weiter durch die wunderschöne Ngorongoro Conservancy. Die für mich faszinierende Hochlandlandschaft gewinnt durch die Masai-Viehhirten und -Dörfer meiner Meinung nach noch hinzu. Doch die Masai sollen umgesiedelt werden. Schon lange dürfen sie ihr Vieh nicht mehr im Krater weiden lassen. Nun sollen sie aus der gesamten, riesigen Ngorongoro Conservancy, verschwinden.

Wieder einmal genau richtig sind wir in der Zeit, um den Sonnenuntergang ja nicht zu verpassen. Das Ritual des Sundowner nehmen wir uns doch sehr zu Herzen. Und heute steht ein ganz besonderer Sundowner an.

Wir werden im Olduvai Camp nächtigen, ca. 30 min von der Olduvai-Schlucht entfernt, in der bis heute Archäologen fleißig graben. Noch immer befinden wir uns in der Ngorongoro Conservancy am Fuße des Lemakarot, einem über 3.000 m hohen Berg, dessen Gipfel man im Rahmen einer Tagestour erklimmen kann. Wer diese Aktivtour bucht, schläft in einem mobilen Camp, einem besseren Biwak, und kehrt erst eine Nacht später im Olduvai Camp ein.

Olduvai Camp in der Ngorongoro Conservancy
Zelt im Olduvai Camp
Sonnenaufgang im Camp

In der Nähe des Camps liegt ein kleines Masai-Dorf und so werden wir von einigen Masai im Olduvai Camp empfangen. Es schmiegt sich rund um einen kleinen Hügel aus Kopjes und fügt sich fast nahtlos in die Umgebung ein. Große, feststehende Zelte mit Doppelbett, Dusche, WC, Veranda, Solarstrom und Blick in die Ebene erwarten uns. Nachts hört man die Hyänen heulen. WLAN gibt es an der Bar. Auch im Olduvai Camp werden 50 % des jährlichen Wasserverbrauchs durch Regenwasser gedeckt und das Warmwasser durch Solarwärme aufgeheizt.

Zum Sonnenuntergang bringen uns die Masai auf eine Anhöhe mit schier endlosem Ausblick in Richtung der Ebene der Serengeti. Auf der Anhöhe mit toller Sicht liegen wild verstreut große und kleine Kopjes, einfach eine Augenweide und mein liebster Platz für einen Sundowner auf dieser Tour.

Bei den Masai
Kopjes und Mount Lemakarot

 

Mit Kolleginnen und Masai

Nach dem Abendessen zieht es uns noch kurz an die Bar, bevor wir die Segel streichen. Denn langsam macht sich Müdigkeit breit. Die Nacht an der frischen Luft ist wieder wunderbar erholsam. Doch nicht alle können das Heulen der Hyänen während des Schlafens ausblenden.

Noch vor Sonnenaufgang treffen wir uns am nächsten Morgen oben auf der natürlichen Aussichtsplattform des Olduvai Camp und sehnen die ersten Sonnenstrahlen bei einem Kaffee herbei. Nach einer weiteren Besichtigung beginnt unsere Fahrt durch die so bekannte, steppenähnliche Serengeti.

Am südlichen Ende kommen wir in den Genuss, die Große Tierwanderung zu erleben. Eine Unmenge Gnus zieht mit den neugeborenen Jungtieren über die Ebene. Es ist der Beginn der Great Migration. Auch Zebraherden können wir erblicken. Im Laufe der Fahrt wird es etwas trockener, das Gras ist weniger frisch. Und damit nimmt auch die Tierdichte etwas ab. Doch zuvor sehen wir neben Gazellen müde Löwen in Bäumen und durstige Hyänen. Wir sind wieder mal auf Lodge-Besichtigungen aus und daher bleibt uns heute wenig Zeit für die Pirschfahrt.

Grüne Serengeti

 

Müder Löwe am Straßenrand
Hyäne und Zebra
Gnuwanderung
Topi

 

Im Ronjo Camp essen wir zu Mittag. Wer im Herzen der Serengeti sein möchte, der ist hier richtig. Das Camp liegt inmitten des Nationalparks. Es wurde erst kürzlich neu gestaltet, ist wirklich ansprechend und hat einen niedrigen ökologischen Fußabdruck, weil Strom und Warmwasser mit Solarenergie gewonnen werden. Die Zelte selbst sind geräumig, aber mit rustikalem Zeltflair. Sie liegen im Gras. Drückend heiß ist es zu dieser Jahreszeit jetzt. Und das Gras wächst. Wir sehen einige Vögel und freche Streifenmangusten.

Ronjo Camp
Gemütlicher Aufenthaltsraum

Nach zwei Reifenpannen am einem Tag ist es verwunderlich, dass wir abends Grumeti Hills doch noch vor Sonnenuntergang erreichen. Dafür haben wir den Serengeti Nationalpark wieder verlassen und schlagen uns durch hohes Gras mit vielen Tsetsefliegen.

In Grumeti Hills selbst ist auf dem Hügel dann erstaunlich wenig davon zu spüren. Hier genießt man einen weiten Blick in die Serengeti, eingerahmt von Hügeln. Ein schattiger Pool steht zur Verfügung. Die weitläufige Anlage besteht aus Zelten am Hang, eingerichtet mit Betten, Balkon und Bad. Einige Zelte verfügen über Steckdosen, alle über Strom für Licht.

Im Restaurant wird das Essen serviert, nachdem wir einen Sundowner am Pool zu uns genommen haben. Anschließend machen wir uns auf Nachtpirsch. Müde wie wir sind, sehen wir nicht viel. Das liegt natürlich auch an der Jahreszeit. Für Grumeti sind wir einfach zu früh dran.

An den leisen Elektro-Safarifahrzeugen liegt es definitiv nicht, dass wir nur wenige Tiere erblicken. Die innovative Fahrzeugflotte soll noch erweitert werden, so dass vielleicht bald auf der gesamten Tour E-Autos zur Verfügung stehen, ein nachhaltiges Projekt von unserem Partner Tanganyika Expeditions. Und auch Grumeti Hills heizt das Duschwasser mit Sonnenenergie und verfügt über Solarstrom wie die anderen Camps und Lodges. Das genutzte Wasser kommt aus einem nahegelegenen Bohrloch und vom Regen.

Ausblick von Grumeti Hills

 

Sonnenuntergang am Pool
Zu Fuß auf Pirsch am Morgen
Picknick am Grumeti Fluss

Da unser Flug am nächsten Tag von 11 Uhr auf 9.50 Uhr vorgezogen wurde, stehen wir nochmals ganz früh auf, um wenigstens einen kleinen Bush Walk machen zu können. Unterwegs gibt es außer Spuren, Pflanzen und einigen Vögeln eher wenig zu sehen. Doch wir sind mitten drin und riechen den Busch. Und die Belohnung am Ende ist ein umfassendes Frühstück am gedeckten Tisch zu den Ufern des Grumeti Flusses. Sogar eine Buschtoilette hat man für uns aufgebaut.

Dann aber heißt es Abfahrt zum Flugplatz. Wir rutschen im Safarifahrzeug über den Matsch. Nach einem heftigen Gewitter letzte Nacht sind die erdigen Wege aufgeweicht.

Wir sind pünktlich am Flugplatz von Ikoma und steigen direkt in die Propellermaschine ein. Dann verkündet uns die Co-Pilotin, dass wir mehrere Zwischenlandungen machen werden. Wir stoppen in Seronera inmitten der Serengeti, an den Seen bei Olduvai (Ndutu Flugplatz) und in Manyara am gleichnamigen See. Diese Flugroute eröffnet uns sozusagen einen Scenic Flight. Im Flug zieht an uns vorbei, was wir die letzten Tage durchfahren haben.

Nur leider ist es an Bord aufgrund der aktuellen Hitze nicht besonders bequem. Das Flugzeug ist – zumindest phasenweise – voll bis auf den letzten Platz. Für Trinkwasser an Bord ist aber gesorgt.

Grumeti Fluss aus der Luft

 

Ngorongoro-Krater
Lake Manyara

Endlich landen wir in Arusha und werden von dort zur nahegelegenen Arusha Coffee Lodge gebracht. Unsere schmutzigen Wanderschuhe werden uns abgenommen und für uns gereinigt. Im schattigen Garten erwartet uns ein internationales Mittagessen a la carte. Die letzten Minuten lasse ich bei netten Gesprächen am Pool ausklingen, bis sich unsere Wege trennen.

Ein freundlicher Masai holt mich ab und fährt mit mir zur Original Maasai Lodge, wo ich die letzten beiden Nächte verbringen werde. Schon die Fahrt dorthin ist für mich ein Highlight. Wir umrunden den Mount Meru und kommen an einfachen Dörfern vorbei. Es geht über steinige Pisten hinein ins sogenannte Masailand. Kuh- und Ziegenhirten treiben ihre Herden über die steinigen Hügel oder am Straßenrand entlang. Viele freundliche Kinder winken mir voller Freude zu.

Nach zwei Stunden bin ich in der Original Maasai Lodge, die erst vor kurzem von TripAdvisor ausgezeichnet wurde, und werde mit Gesang und einem Begrüßungsgetränk empfangen. Die bunte Kleidung der Masai und der betörende Gesang lassen mich gleich in der Lodge im Masailand ankommen.

Die Lage auf den Hügeln zwischen Mount Meru und dem Kilimandscharo bringt eine erfrischende Brise mit sich. Moskitos mögen den Wind nicht und so ist die Lodge malariafrei.

Pool der Original Maasai Lodge
Kilimandscharo in Wolken
Mirror Cave
Blick auf Mount Meru

Meine Hütte im Stil einer Masai-Hütte verfügt über jeglichen europäischen Komfort zum Wohlfühlen. Damit meine ich ein großes, komfortables Bett, Dusche und WC, Licht, Solarstrom und Warmwasser sowie eine überdachte Veranda mit Blick auf den mächtigen Kilimandscharo, sofern er denn wolkenfrei ist. Bei meiner Ankunft versteckt er sich hinter regenverheißenden Wolken. Klar zu sehen ist heute aber der Mount Meru – für mich nicht unbedingt weniger beeindruckend.

Die einzelnen Hütten der Original Maasai Lodge haben genügend Abstand voneinander, ohne zu weit vom Restaurant entfernt zu sein. Abends wird Feuer gemacht und man tauscht sich im Schein der Flammen aus. Dabei lernt man über das traditionelle Leben der Masai, aber auch von anderen Gästen, und darf auch lokales Essen kosten.

Meine Masaihütte
Zimmer in der Original Maasai Lodge

Es gibt einen designierten Sunset Hill, ich mache mich heute jedoch auf zum Pool. Dieser liegt wunderschön mit Blick über die Ebene, in der Zebras und Gazellen grasen, aber auch ab und an Kühe oder Ziegen weiden. Zusätzlich zum Infinity Pool gibt es eine Saunahütte, einen Massageraum und die Mirror Cave. Hier lässt es sich im Schatten entspannen, Yoga machen oder an kulturellen Aktivitäten teilhaben.

Im kleinen Shop werden Handarbeiten der Masai-Damen angeboten, auch aus der Schneiderei für Frauen, einem der vielen sozialen Projekte von Africa Amini Alama, der Organisation, die hinter der Original Maasai Lodge steckt.

Nach dem Abendessen falle ich schließlich müde ins Bett in meiner Masaihütte. Nachts lausche ich dem Wind bei geöffneter Verandatür. Zum Sonnenaufgang wird mir rechtzeitig eine Kanne Kaffee vorbeigebracht, damit ich nicht verpasse, wie die Sonne hinter dem Kilimandscharo-Massiv aufgeht und seine Silhouette in goldenes Licht taucht.

Kibo (Kilimandscharo) am Abend
Nature Walk

Nach dem Frühstück mache ich einen Nature Walk mit einem Masai Guide. Er erklärt mir Heilpflanzen, wir scheuchen gemeinsam im Vorbeigehen scheue Zebras auf und erklimmen einen Hügel mit fantastischem 360-Grad-Rundumblick. In den Tälern zwischen den Hügeln wird die Sonneneinstrahlung schon jetzt sehr stark und wir machen uns bald auf den Rückweg.

Nach einem frühen Mittagessen fahren wir nach Momella am Rande des Arusha Nationalparks. Hier besuche ich einige Hilfsprojekte von Africa Amini Alama. Neben der Schneiderei und -schule, dem bereits angesprochenen Hilfsprojekt für Frauen, gibt es mehrere Schulen und ein Krankenhaus. Begonnen hat alles mit einer Ärztin aus Wien, die sich dazu entschlossen hat, Menschen in Tansania zu helfen. Spenden werden für Operationen, Geburten oder Essenspakete verwendet. Auch die Original Maasai Lodge ist ein Projekt von Africa Amini. Jeder Gast unterstützt mit seinem Aufenthalt die sozialen, medizinischen und die Bildungsprojekte von Africa Amini Alama.

Baum und Symbol von Africa Amini Alama
Schulbesuch

Auf einem nahegelegenen Markt sehe ich auf der Rückfahrt wie Ziegen gehandelt werden. Menschen mit Eselkarren sind gekommen. Es gibt gebrauchte Schuhe und Kleidung und natürlich Lebensmittel. Einzelne Familien bauen beispielsweise Tomaten an.

Zurück in der Lodge bleibt Zeit für den Pool, die Aussicht und das Internet, ehe ich dem Speerwerfen der Masaikrieger beiwohnen darf. Doch zuvor überrascht mich ein Regenguss. Schade um die Fotos. Das Erlebnis bleibt das gleiche. Ich erfahre dabei, dass die Masai nur Jagd auf gefährliche Tiere machen, darunter auch Löwen und Elefanten, allerdings nur wenn sie die Existenzen von Familien bedrohen. Gegessen wird das Fleisch der Weidetiere.

Als nächstes darf ich dem traditionellen Gesang und Tanz teilhaben. Die Musik wirkt betörend und mittanzen werde ich am Ende auch. Dann geht es weiter zum Barbecue am Lagerfeuer. Wie würzig das ungesalzene Fleisch schmeckt! In geselliger Runde kommt man zusammen und unterhält sich über die Ereignisse des Tages.

Traditionelles Speerwerfen
Masaifrauen beim Tanz
Lagerfeuer oder Masai TV

Nach einem weiteren Sonnenaufgang mit Kili-Blick von meinem Bett aus mache ich mich auf zum letzten Bush-Frühstück. Mit Blick auf Euphobienwälder und die Wolken, die Mount Meru aber auch den Kilimandscharo bedecken, lasse ich es mir schmecken. Eine kleine Safari folgt. Ich sehe eine Meerkatze, einen Schakal, Vögel, Strauße, Gnus, Zebras, Gazellen, ja sogar Giraffen. Auf der Rückfahrt gabeln wir durch Zufall zwei Masai-Mädchen auf, die ihren weiten Fußweg zum Obstkauf durch uns entscheidend verkürzen. Wir kommen durch viele Dörfer, wo mir besonders die Kinder wieder eifrig zuwinken. Einfache Lehmhütten wechseln sich ab mit rustikalen Hütten mit Blechdach.

Nun steht mein Abschied bevor. Pünktlich zu meinem Flughafentransfer öffnen sich die Schleusen. Es ist wie wenn der Himmel weint. Beim Abflug dann die große Überraschung: Ich sehe direkt auf das Gipfelplateau, als der Pilot seine Maschine genau am Kilimandscharo entlang steuert. Das ist ein wahrlich majestätischer Anblick!

Euphobien im Hügelland
Euphobienwald
Kampfadler
Beim Bush Breakfast