Südafrika - Mietwagenreise malariafrei

Indra Waldbüßer
Von Indra Waldbüßer
Geschrieben am: 07. Januar 2022
Reisebericht Südafrika

Auf der Suche nach einem gut zu bereisenden Reiseziel während der Pandemie bin ich schnell auf Südafrika gestoßen: keine Zeitverschiebung, Nonstopp-Flug mit Lufthansa,  individuell als Selbstfahrer machbar, vielseitige Erlebnisse, Tiere und Natur, aber nicht nur, und malariafrei!

Jedenfalls meine Route war malariafrei. Denn ich habe mich für 3 Wochen Mietwagenreise ab/bis Kapstadt entschieden. Perfekt also für Afrika-Erstbesucher, für Familien mit kleinen Kindern, für Selbstfahrer und für all diejenigen, die eine facettenreiche Reise suchen, die sowohl am Meer entlangführt als auch den afrikanischen Busch miteinschließt.

Reisen in Zeiten der Corona-Pandemie

Dass die Wahl meines Reiseziels Glück im Unglück bringen sollte, würde ich erst später erfahren… Als ich gerade einmal 8 Tage auf Reisen war, erfuhr ich, dass Deutschland Südafrika erneut zum Virusvariantengebiet erklärte. Natürlich war ich beunruhigt, was diese Neuigkeit bringen würde. Einige Fluggesellschaften stellten von heute auf morgen ihre Flugverbindungen nach und von Südafrika ein. Doch kündigte Lufthansa schnell an, dass sie Deutsche weiterhin nach Hause fliegen würden. Ich war froh um meinen Nonstop-Flug und die gute Wahl, die ich vorab getroffen hatte.

Als Reiserückkehrer aus einem Virusvariantengebiet wird es einem freilich nicht leicht gemacht. Zunächst hieß es, ich brauche einen Antigen-Schnelltest für die Einreise nach Deutschland, dann war plötzlich ein PCR-Test für den Rückflug nötig. Und dann war da noch die strenge 14-tägige Quarantäne zu Hause. In Bayern kam außerdem ein weiterer PCR-Test bei Ankunft am Flughafen München hinzu sowie weitere PCR-Tests an Tag 5 und Tag 13 meiner Quarantäne. Ehrlich gesagt, war die Quarantäne irgendwie erholsam. Ich konnte die vielen Erlebnisse meiner Reise sortieren und durfte aus dem Homeoffice arbeiten. Es gibt Schlimmeres.

Aber nun zu meiner Reise durch Südafrika:

Kapstadt

Von München nonstop fliegen zu können, hat was! Über Nacht landete ich im frühlingshaften Kapstadt. So richtig nach Afrika fühlte es sich für mich dort nicht an, eher westlich. Ich fühlte mich direkt wohl und tagsüber auch sicher. Mit dem Mietwagen ging es in den schönen Stadtteil Oranjezicht unterhalb des weltberühmten Tafelbergs. Es stellte sich schnell heraus, dass Autofahren in Kapstadt kein Problem darstellt.

Der ruhige Stadtteil Oranjezicht, in dem sich das Cape Riviera Guesthouse befindet, bietet einen schönen Blick über Kapstadt. Um entspannt anzukommen ist die Lage ideal. Im Cape Riviera Guesthouse hält man sich gerne auf. Bar und Lounge laden zu geselligem Beisammensein ein.

Da ich nicht besonders viel Zeit für Kapstadt eingeplant hatte, beschränkte ich mich auf die Höhepunkte: Mit der Seilbahn ging es auf den Tafelberg. Dort machte ich eine kleine Wanderung – so viel Zeit muss sein – genoss die fantastischen Aussichten und bewunderte die interessante Flora mit den einzigartigen Proteen.
Nach einem Besuch im schön gestalteten Aquarium, wo es unzählige Haie und Rochen zu beobachten gibt, spaziere ich entlang der Waterfront, ergattere weitere Blicke auf den Tafelberg und ein paar Souvenirs.

Camps Bay wird zu einem meiner Lieblingsorte, der feine Sandstrand mit Blick auf den markanten Lions Head ist einfach traumhaft. Im Weingut Groot Constantia nehme ich an einer ungezwungenen Weinprobe mit Schokolade teil.

Kap der Guten Hoffnung

Am nächsten Tag geht es in Richtung Kap der Guten Hoffnung. Ich fahre auf dem Chapman’s Peak Drive, der mir einen malerischen Ausblick auf Hout Bay bietet. Mein erster Stopp ist die Pinguinkolonie am Boulder’s Beach in Simon’s Town. Von dort fahre ich zum Cape Point Nationalpark, wo ich einige Stopps einlege und den restlichen Tag verbringe. Am beeindruckendsten fand ich die Sanddünen von Platboom. Aber natürlich darf das obligatorische Foto am Kap der Guten Hoffnung und der Besuch beim Leuchtturm nicht fehlen. Die Zahnradbahn ist ja ganz nett, aber doch auch ganz schön teuer. Und mir war ein kleines Workout sowieso ganz recht.

Zum Abendessen gibt es heute Fish’n’Chips im urigen Kalkys direkt bei den bunten Fischerbooten in Kalk Bay. Die kommende Vollmondnacht verbringe ich im Moonglow Guesthouse in Simon’s Town. Es liegt am steilen Hang mit wundervoller Aussicht über die Bucht. Nicht schwer nachzuvollziehen, warum die Gründer dieser Unterkunft ihr Gästehaus in Moonglow benannt haben. Die Spiegelung des Mondlichts über dem Meer ist magisch. Die großzügige Veranda ist übrigens der perfekte Ort, um den Blick über das Meer schweifen zu lassen. Im südafrikanischen Winter kann man von hier aus auch Buckelwale erblicken.

Hermanus

Am nächsten Tag steht eine aussichtsreiche Etappe auf der Küstenstraße an, die ich wärmstens empfehlen kann. Auf der Strecke entlang der False Bay ist die Fahrt das Ziel. Immer wieder mache ich einen Fotostopp in Haltebuchten. Nach 2 Stunden ist die Stony Point Pinguinkolonie erreicht. Auch hier sieht man die seltenen afrikanischen Pinguine und spart im Vergleich zu Boulder’s Beach auch noch bares Geld. Zu meiner Linken beeindruckte mich auf der Weiterfahrt das Bergland des Kogelberg Naturreservats.

In Hermanus wollte ich an einem Bootsausflug zur Walbeobachtung teilnehmen. Mitte November sollte meinem Vorhaben eigentlich nichts im Wege stehen. Doch dann machte Sturm mir einen Strich durch die Rechnung. Es windete so stark, dass keines des Walboote aufs offene Meer hinausfuhr. Und so sorgte ich für Alternativprogramm für den nächsten Tag.

Gansbaai

Ich übernachtete im Aire del Mar Guesthouse in Gansbaai. Frisch renoviert erstrahlt es in maritimen Farben und bietet vom Zimmer aus Meerblick. Gansbaai ist berühmt für das Käfigtauchen mit weißen Haien und ansonsten außerhalb der südafrikanischen Ferien wirklich verschlafen. Es gibt eine kleine Pinguinschutzstation, die Möglichkeit mit Nilkrokodilen (hinter Gitter) zu schwimmen und einen schönen Küstenwanderweg mit Stränden und Höhlen. Sehr eindrücklich fand ich die Klipgat Höhle, in der unsere Vorfahren gelebt haben. Von der Höhle aus eröffnet sich ein offener Blick auf die rauschenden Wellen. Vögel schwirren umher.

Das kleine African Penguin & Seabird Sanctuary versorgt verletzte Vögel und ist täglich für interessierte Besucher geöffnet. Wer viel fragt, erfährt viel.

Mit Krokodilen schwimmen kann man bei Afrikanos. Afrikanos ist eigentlich eine Bar mit Restaurant. Zusätzlich gibt es nebenan Afrikanos Crocodile Experience, die allerdings nur tagsüber geöffnet hat. Wer also Restaurantbesuch und Krokodilschwimmen miteinander verbinden will, sollte dies mittags tun. Wenn man sich nicht traut, ins Wasser zu springen, kann man die Krokodile auch aus sicherer Entfernung gegen eine kleine Gebühr beobachten und erhält spannende Fakten über die Nilkrokodile.

Cape Agulhas

Am nächsten Tag machte ich mich auf an die südlichste Spitze des afrikanischen Kontinents. Sie liegt nicht einmal 100 km entfernt am Cape Agulhas. Dort am Kap steht ein Leuchtturm, den man besichtigen kann. Auf Bohlenwegen geht es an der Küste entlang zum südlichsten Punkt. Das Cape Agulhas ist ein windiger Ort und bietet eine bezaubernde Flora. An der Küste sollte man unbedingt frischen Fisch und Meeresfrüchte genießen und genau das tat ich auch an den Tagen in Gansbaai. Doch zuvor kostete ich noch die Weine von Lomond ganz in der Nähe. Es war die bestmögliche Alternative an diesem grauen, windigen und leicht verregneten Tag.

Oudtshoorn

Dann machte ich mich auf große Fahrt ins Landesinnere. Meine Route führte weiter nach Oudtshoorn, die ehemalige Straußenhauptstadt in der kleinen Karoo. Die kleine Karoo ist eine Halbwüste und so änderte sich die Landschaft komplett. Von der Küste weg geht es zunächst durch Farmland, hinter dem Städtchen Swellendam fuhr ich dann über den Tradouwpass. In zahlreichen Kurven windet sich die Straße durch eine wunderschöne Fels- und Schluchtenlandschaft. Schade nur, dass die Regenwolken niedrig hingen und sich direkt über mir abregneten.

Doch auch in der kleinen Karoo hat mich die Landschaft begeistert. Die Vegetation besteht aus Büschen und ist eher trocken, dennoch blüht es – zumindest im Frühling – überall. Das sind gelungene Farbtupfer vor dem Hintergrund der Berge, die zu beiden Seiten der Straße mal näher mal weiter weg liegen.
Nach langer Fahrt ist endlich Oudtshoorn erreicht. Die Regenfälle waren in den letzten 24 Stunden so stark, dass einige Straßen überflutet sind und ich Umwege fahren muss, um durch Oudtshoorn durchzukommen. Ich will in Richtung Swartberg Pass und zunächst zur Buffelsdrift Game Lodge, meinem nächsten Ziel.

Buffelsdrift Game Lodge

Untergebracht bin ich in einem luxuriösen Zelt mit Außendusche. Von der Veranda genieße ich Seeblick und kann Flusspferde mit einem Fernglas beobachten.
Die Buffelsdrift Game Lodge bietet neben geführten Pirschfahrten auch verschiedene Erlebnisse mit nur einer Tierart, die besonders intensiv sind. Das wären z.B. die Löwenfütterung, die Elefantenfütterung, das Geparden-Erlebnis und die Erdmännchen-Safari.

Ich finde die Erdmännchen-Safari ein Must do. Es geht zwar nur um Erdmännchen und ich musste extrem früh aufstehen, aber das hat sich gelohnt. Die Idee ist, die Erdmännchen früh morgens beim Verlassen ihres Baus zu beobachten. Erdmännchen stehen mit den ersten Sonnenstrahlen auf und halten sich meistens in ihrem Hauptbau auf. Doch wie das Leben so spielt, waren die kleinen, putzigen Tiere genau heute dann doch nicht in ihrem Hauptbau über Nacht. So konnte ich zwar nicht sehen, wie sie aus dem Bau herauskriechen, aber wir haben sie dennoch rechtzeitig entdeckt, um zu beobachten, wie sie sich langsam aufwärmen und irgendwann dann von Dannen ziehen. Mein großes Glück war, dass die Erdmännchen gerade erst Junge bekommen hatten. So durfte ich nicht nur die Erdmännchen sehen, sondern auch ihren neugeborenen Nachwuchs. Was ein Anblick!

Die Elefantenfütterung ist zwar ein bisschen animiert von den Rangern, aber das Hautnah-Erlebnis ist dennoch sehr spannend. Den Atem der riesigen Elefanten zu spüren, ist eine eindrückliche Erfahrung.
Auch die Löwen, die in einem großen Gehege untergebracht sind, lassen mich an ein Zoo-Erlebnis denken. Doch tut es der Anmut der Löwen keinen Abbruch. Als ich ihnen den Rücken zudrehe, erschüttert mich das Fauchen des einzigen Männchens.

Cango Caves

Nicht weit von Oudtshoorn entfernt, liegen die Swartberge, die die Halbwüste der kleinen Karoo von der großen Karoo trennen. Die Cango Tropfsteinhöhlen befinden sich inmitten der Swartberge. Sie sind touristisch gut erschlossen und lohnen den Besuch, auch wenn Touristen nur in die erste Höhle hinein dürfen. Denn der Rest des Höhlensystems ist geschützt und ausschließlich Forschern zugänglich. Auf einer geführten Tour bestaune ich die zahlreichen Formationen aus Stalaktiten und Stalagmiten.
Um etwas mehr über den Afrikanischen Strauß und die Straußenzucht der Umgebung zu erfahren, kann man einen Besuch auf einer Show Farm in Betracht ziehen. Ich fand die Besichtigung zwar nett gemacht, aber doch etwas kurz und recht touristisch.

Route 62

Meine Fahrt durch die kleine Karoo – sowohl die Anfahrt nach Oudtshoorn als auch die Weiterfahrt – führt entlang der Route 62. Die Straße wird bewusst ähnlich der legendären Route 66 durch die USA genannt. Sie ist zwar über die Grenzen Südafrikas hinaus nicht sonderlich bekannt, doch absolut lohnenswert als Alternative zur Garden Route. Mein nächster Stopp liegt am Meer unweit von Port Elizabeth, das wunderbare Cape St. Francis.

Mietwagen von Europcar

Ich bin mit einem Mietwagen von Europcar unterwegs und habe mich für die Zubuchung von mobilem WLAN entschieden. Entlang der Garden Route und der Route 62 sowie auch in Kapstadt kann man wunderbar nach Google Maps fahren.

Cape St. Francis

Nur die Dünen trennen mich vom riesigen, weiten, menschenleeren Strand. Meine Unterkunft liegt unmittelbar hinter den Dünen. Ich muss nur barfuß durch den Garten zum Strand gehen. Der Ausblick auf das Meer ist fantastisch. Mein Zimmer ist hell und modern gestaltet und verfügt über einen kleinen, schmalen Balkon. Ich bin im Beach Break des Cape St. Francis Resort untergebracht. Das Konzept sieht vor, dass Immobilien vermietet werden, wenn ihre Besitzer nicht selbst gerade in Cape St. Francis Urlaub machen. Und so genieße ich ein großes Strandhaus mit Pool und schöner Terrasse. Auch die anderen Häuser sind nicht weit weg vom Meer, doch ich darf wirklich die beste Lage genießen.

Meeresfrüchte und Wein stehen auf meiner Speisekarte am frühen Abend, wo ich noch die wärmenden Sonnenstrahlen genießen kann. Denn windig ist es immer noch, zwei mutige Kitesurfer sind auf dem Ozean zu sehen.

Tsitsikamma Nationalpark

Auf einer kurzen Etappe erreiche ich den Tsitsikamma Nationalpark. Meine nächste Übernachtung ist ebenfalls am Meer geplant, in Storms River. Dort gibt es zahlreiche Nationalpark-Chalets mit Bad und Balkon sowie Grillgelegenheit. Von meinem erhöht gelegenen Chalet habe ich einen schönen Blick auf die Brandung und entdecke ein paar Delfine in den Fluten. Auch die kleine Wohnecke verfügt über große Fenster und Meerblick, doch ist sie leider bereits etwas herunter gekommen. Die Sofasessel müssen dringend mal wieder ausgetauscht werden. Die staatlichen Nationalpark-Unterkünfte sind einfach, aber in bester Lage.

Im Tsitsikamma Nationalpark steht selbstverständlich die kleine Wanderung zur Mündung des Storms River auf meinem Programm. Der Mouth Trail ist knapp 4 km lang und zahlreiche Stufen sorgen bei dem ein oder anderen wahrscheinlich für häufige Verschnaufpausen. Die berühmte Hängebrücke an der Mündung des Storms River ist wahrlich ein Fotomotiv, interessanter für mich sind aber die Tierbeobachtungen, die hier möglich sind. In die Fluten stürzt sich ein Kormoran auf Fischfang, ebenso Seelöwen jagen verspielt ihrer Beute hinterher – direkt unter der Hängebrücke. Diese wackelt, sobald andere Personen sie betreten. Glücklicherweise ist aber nicht viel los und so kann ich in Ruhe dem Treiben im Wasser zusehen. Am steinigen Strand sehe ich dann auch, wie viele Fische die starke Strömung hier an Land gespült hat, sie sind allesamt tot.

Der Storms River hat sich tief ins Gestein eingeschnitten. Er ist zu Fuß nicht zugänglich, da sich die Felsen links und rechts des Flusses steil in die Höhe erheben wie in einem Fjord. Der Bohlenweg führt kurz an den Felsen der Steilwand an der Flussmündung entlang. Hier in den Felsen entdecke ich Klippschliefer. Darunter sind auch Jungtiere. Die Tiere mit dem seltsamen Namen ähneln ihrem Aussehen nach Meerschweinchen, sind mit diesen jedoch nicht verwandt. Wenn man die Systematik verfolgt, stoßt man schnell auf eine gewisse Verwandtschaft zu Elefanten. Klippschliefer sind in Afrika an vielen Orten zu sehen. Sie lieben Felslandschaften und leben so z.B. auch am Tafelberg in Kapstadt.

Früh morgens liegt Nebel über dem Küstenstreifen. Die Szenerie ist mystisch. Klippschliefer sitzen auf den Felsen und Steinen am Meer. Ich mache mich auf zum Lourie Trail, einem kurzen Wanderweg den Hang hinauf durch vielseitigen Wald. Der Pfad ist benannt nach dem Knysna Lourie, einem farbenfrohen Vogel mit interessanter Federfrisur, dem blau-grünen Federhelmturako. Wenn er sich in die Lüfte schwingt, erscheint sein rotes, im Sitzen verstecktes, Federkleid in voller Pracht. In der dichten Vegetation ist es nicht einfach, einen dieser heimischen Vögel zu entdecken. Sie sind scheu und verstecken sich im Dickicht, sobald sie aufgestöbert werden. Doch lohnt der Versuch, diesen besonderen Vogel zu finden, auf jeden Fall die Mühe und die Geduld.

Wer mehr Zeit und Wanderlust verspürt, kann den etwas längeren Blue Duiker Trail gehen. Wenn der Lourie Trail wieder auf die Straße stößt, geht man dieser entlang zurück und kann noch kurz dem Pool am Campingplatz einen Besuch abstatten.

Lagune von Knysna

Eine weitere kurze Fahrt bringt mich heute nach Knysna. Die Umgebung von Knysna bietet unzählige Ausflugsmöglichkeiten und Aktivitäten für Jung und Alt, Sportliche und Naturbegeisterte, Adrenalisuchende, aber auch Genießer. Bekannt ist der Bootsausflug zum Featherbed Nature Reserve, das sich über den Knysna Heads spektakulär am Meer ausdehnt. Die Knysna Heads sind eine markante Felsformation am Eingang vom Ozean zur Knysna Lagune.

Das Gewässer der Lagune ist recht flach und sehr ruhig und so bietet sich auch der Strandbesuch an, z.B. am schmalen, ruhigen Strand von Bollard Bay auf Leisure Isle. Direkt hinter dem Strand liegt auch die chice Leisure Isle Lodge. In der Boutique Unterkunft gibt es leckerstes Essen von einem preisgekrönten Koch. Der Besuch lohnt unbedingt, am besten mit Vorreservierung! Wer in der Leisure Isle Lodge unterkommt, genießt Ruhe, etwa auf der Terrasse oder am Pool im Hinterhof. Kostenlose Kajaks stehen zum Ausleihen zur Verfügung. Auch Anfänger können sich hier ans Paddeln wagen, denn die Lagune ist äußerst sanft und einfach zu bezwingen.

Einige Aussichtspunkte über die Lagune von Knysna lohnen ebenfalls einen Stopp. In ca. 30-minütiger Entfernung liegt Plettenberg Bay. Hier gibt es Adrenalin bei einem Fallschirmsprung oder das schöne Robberg Nature Reserve auf einer Wanderung zu erleben. Felsige Pfade, Höhlen und Seebären gibt es zu entdecken. Nicht weit von der Stadt Plettenberg Bay entfernt liegt auch die größte Vogelvoliere der Welt, Birds of Eden, sowie Monkey Land und Jukani. Der zahlungskräftige Tourist kann hier Vögel, Affen bzw. Raubkatzen aus nächster Nähe erleben.

Ganz in der Nähe von Knysna liegt der kleine Knysna Elephant Park, gab es doch hier in früheren Zeiten wilde Elefanten. Es sind einmalige Begegnungen mit den Dickhäutern, die man hier machen kann. Ein weiteres besonderes Erlebnis muss das Schnorcheln mit Seepferdchen sein, das im Rahmen eines Bootsausflug von Knysna aus angeboten wird.

Botlierskop Wildreservat

Ich möchte zu Ende meiner Südafrika-Reise unbedingt auf Safari gehen und stoppe im Botlierskop Game Reserve, das im Hinterland von Mossel Bay liegt. Die Lodge selbst liegt erhöht und bietet eine tolle Aussicht ins Tal, in das sich immer wieder Antilopen, Elefanten und Giraffen verirren. Beim Kaffee aus sicherer Entfernung imposante Elefanten beobachten zu können, hat was. Es ist die bequemste Art der Safari. Selbstverständlich werden auch Pirschfahrten angeboten, die mich weit ins Botlierskop Wildreservat hinein bringen. Impalas, Wasserböcke, Giraffen, Zebras, Gnus, Elefanten, Strauße, Springböcke, Paradieskraniche, Büffel, Flusspferde und Nashörner begegnen mir im bergigen Wildreservat von Botlierskop. Eine filmreife Begegnung beschert uns ein Löwenmännchen, das am Rande der Piste liegt und sich keinen Zentimeter wegbewegt, als wir im Safarifahrzeug aufkreuzen. Schließlich umrundet der Fahrer das Tier. Wir kommen dem Löwen unfassbar nahe, bis er unsere Blicke sucht und zum ersten Angriffsversucht ansetzt.

In Botlierskop kann man alternativ auch ausreiten und auf dem Rücken der Pferde eine Safari unternehmen, wagt sich dann aber nicht in den Löwenbereich. Gute Reiter schaffen dennoch weit und sehen unzählige Tier auf dem Ausritt. Oder man besteigt ein Kanu und beobachtet die Tierwelt am Flussufer sowie die Vogelwelt im Schilf. Solch eine Aktivität sorgt immer für Abwechslung für mich. Es ist entspannend, über die Wasseroberfläche zu gleiten.

Die Botlierskop Lodge ist urig-afrikanisch eingerichtet mit Kaminfeuer und bietet köstliche Mahlzeiten im Restaurant oder auf der Terrasse. Übernachtet wird in feststehenden Zelten, die in sicherer Höhe auf Holzdecks liegen. Dank der schattigen Lage heizen sie sich nicht allzu sehr auf und bietet eine schöne Atmosphäre. Mit etwas Glück sieht man vor dem privaten Deck einen Elefanten, in jedem Fall Vögel in den Bäumen. Auf dem Weg zum Restaurant ganz in der Nähe meines Zelts hatte ich eine erschreckende Begegnung mit einer Puffotter, die sich quer über den Fußweg schlängelte. Die äußerst gefährliche Viper flieht im Gegensatz zu anderen Giftschlangen nicht vor dem Menschen und ist verantwortlich für die meisten Giftschlangenbisse im südlichen Afrika. Was ein Schreck! Doch zugleich ist diese Begegnung für mich faszinierend, ist sie doch auch ein glücklicher Zufall. Denn nicht jeder trifft auf einer Afrikareise eine Puffotter.

Franschhoek

Ich verlasse das wilde Afrika in Richtung Kapstadt. Die lange Fahrt bringt mich via Swellendam zum wunderschönen Franschhoek Bergpass. Die Straße schlängelt sich durch die felsige Bergwelt, vorbei am Mont Rochelle. Eine Wanderung im Mont Rochelle Nature Reserve bleibt mir jedoch wieder einmal ob des Wetters verwehrt. Auch heute regnet es bei meiner Passüberquerung und die Wolken hängen tief. Dann der Blick ins Franschhoek Tal, erste Sonnenstrahlen kommen diesseits der Berge zum Vorschein. Im Tal herrscht heiteres Wetter.

Die Lavender Guest Farm ist malerisch im Talschluss gelegen, direkt neben einem Lavendelfeld. Die Berge rahmen die idyllische Unterkunft ein. In der Mitte liegt ein Pool. Ringsum gibt es Weinberge, Franschhoek ist bekannt für seinen Weinanbau. Das französisch geprägte, schmucke Städtchen wurde einst von Hugenotten gegründet. Es ist hoch im Kurs bei Ausländern und Einheimischen – auch dank der Wine Tram. Das gut vermarktete Produkt verbindet mit Tram und Bus Weingüter, auf denen Weinproben angeboten werden. Und so ist – gefühlt zum ersten Mal auf dieser Reise – auch gut was los. Doch dank der Weitläufigkeit und der zahlreichen Weingüter in Franschhoek verläuft sich die Masse dann doch.

Es gibt verschiedene Routen zur Auswahl und ich wähle die grüne Linie. Während meiner heutigen Hop on hop off-Tour mit der Wine Tram besichtige ich die Weingüter Rickety Bridge, Pigcasso, Mont Rochelle, La Bri und Holden Manz. Übrigens werde ich von schönstem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen bei nur leichtem Wind verwöhnt. Besonderheiten der einzelnen, von mir besuchten Weingüter sind: Rickety Bridge bietet eine Boulebahn, Pigcasso ist die Heimat des gleichnamigen Künstler-Schweins, Mont Rochelle liegt aussichtsreich erhöht über dem Franschhoek Tal, La Bri ist eine kleine Oase mit Berg- und Weinbergblick und Holden Manz bildet den gelungenen, eleganten Abschluss inmitten von Weinreben. Franschhoek ist nur ungefähr eine Stunde von Kapstadt entfernt und ein schöner Abschluss einer Südafrikareise.

Ich bin noch ein bisschen weiter gefahren. Über die Cederberge und das Kagga Kamma Nature Reserve berichte ich in einem separaten Blog. Hier erste Impressionen:

Indra Waldbüßer
Über den Autor
Indra Waldbüßer

Ich liebe es, ferne Länder zu erkunden. In den letzten Jahren reiste ich vermehrt auf den afrikanischen Kontinent und durfte dort vielfach tolle Safaris erleben, traumhafte Landschaften durchfahren und außergewöhnliche Camps und Lodges kennenlernen.