Mosambik, Südafrika & Tuli Block (Botswana)

Oliver Haas
Von Oliver Haas
Geschrieben am: 01. Juni 2017
Reisebericht Botswana, Mozambique, ...

Ende April ging es wieder auf Informationsreise ins Südliche Afrika – dieses Mal standen Mosambik, Südafrika, speziell die Krüger Park Region sowie der unbekannte Tuli Block in Botswana auf der Agenda. Mit South African Airways flog ich ab München via Johannesburg (ca. 10,5 Std.) weiter nach Maputo (ca. 1 Std.). Unser Meet & Greet Service erwartete uns schon in der Ankunftshalle.

Machangulo Beach Lodge, Mosambik

Unser Ziel war die Machangulo Beach Lodge, eine kleine individuelle Unterkunft auf der Santa Maria Halbinsel. Mit dem Boot fährt man ca. 1,5 Stunden von Maputo dorthin – und es erwartet einen ein bisschen „Robinson-Crusoe-Atmosphäre“ fernab der üblichen Touristenpfade. Herrliche menschenleere Sandstrände laden zum Verweilen und Träumen ein.

Die gebuchten 3 Nächte vergingen leider viel zu schnell. Man kann dort einiges unternehmen, neben Tauchen, Schnorcheln und den üblichen Wasseraktivitäten, ist es ein wunderbarer Ort für Vogelbeobachtungen. Mit etwas Glück kann man auch Zeuge der Meeresschildkröten bei der Eiablage oder beim Schlüpfen werden.

Selbstverständlich bietet die Unterkunft auch reichlich Spielraum zum „absoluten NICHTS tun“. Einfach Mal die Seele baumeln lassen!

African Rock Hotel, Johannesburg

Nach dem sehr entspannten Vorprogramm in Mosambik, ging es per Flug wieder zurück nach Johannesburg. Vor dort aus, sollte eine ca. 2-wöchige Rundreise als Selbstfahrer mit dem Mietwagen starten.

Beliebt für einen Zwischenstopp in Johannesburg, ist das African Rock Hotel, eine kleine Oase, nicht weit vom Internationalen Flughafen.

Nach einem köstlichen 8-Gänge Menü, einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück, ging die Reise gen Osten.

Iketla Lodge & Panorama Route

Heutiges Ziel war die Iketla Lodge, in der Nähe von Ohrigstad.

Die kleine gemütliche Unterkunft bietet eine sehr gute Ausgangslage zur Erkundung der „Panorama Route“. Neben dem Blyde River Canyon, dem viertgrößten Canyon der Erde, gibt es noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, welche man besuchen sollte, darunter die „Three Rondavels“, „Bourke’s Luck Potholes“, „Gods Window“, zahlreiche Wasserfälle oder das ehemalige Goldgräberstädtchen „Pilgrim’s Rest“.

Sabi Sand Reservat

Die heutige Etappe führte uns zu einem der „Highlights“ einer jeden Südafrikareise: der Besuch eines Privaten Wildreservates, in der Nähe des berühmten Krüger Nationalparks.

Das Sabi Sand Reservat gehört sicherlich zu den besten Tier-Reservaten in Südafrika. In den trockenen Monaten (Juni-Oktober), kann man die „Big Five“ beinahe schon garantieren, denn die Tiere lieben das Gebiet rund um den Sabie Fluss. Falls der Wasserstand zu niedrig sein sollte, dann trinken sie einfach aus dem Pool.

Das Kirkman’s Camp gehört zur exklusiven &Beyond Gruppe, welche mehrere luxuriöse und besondere Unterkünfte in ganz Afrika in ihrem Portfolio hat.

Die beliebte Lodge liegt im Süden des Sabi Sand Reservates und wurde nach Harry Kirkman, einem bekannten Naturschützer in Südafrika, benannt. Die Anlage versprüht einen kolonialen Charme und bietet hervorragende Tierbeobachtungen.

Timbavati Reservat

Neben dem Sabi Sand Reservat, wo es in der Hochsaison oftmals recht schwierig sein kann, eine Unterkunft zu bekommen, gibt es auch noch andere, sehr empfehlenswerte Wild-Reservate.

Besonders nett und gut gelegen, ist das „Motswari Game Reserve“, welches sich wiederum innerhalb des Timbavati Reservats befindet.

Ohne Zäune – direkt an den Krüger Park angrenzend, bietet es ebenfalls Tierbeobachtungs-Möglichkeiten auf höchstem Niveau.

Unsere Ornithologen kommen sicherlich auch nicht zu kurz!

Besonders hervorzuheben, sind die Möglichkeiten für mehrtägige Busch-Wanderungen, die Nutzung eines sogenannten „Sleep-Out“ (Übernachtung in einem abgelegenen Baumhaus) sowie die Mitgliedschaft bei der „Fair Trade in Tourism“ Vereinigung, welche sich für einen fairen, nachhaltigen und verantwortungsvollen Tourismus einsetzt.

Nach einem tollen Safari-Morgen, ging unser „Road Trip“ leider schon wieder weiter.

Balule Reservat

Unser nächster Stopp war das Balule Reservat, welches etwas weiter westlich gelegen ist. Die Unterkünfte sind zwar nur ca. 100 km von einander entfernt, aber aufgrund der Geschwindigkeitsbegrenzungen innerhalb der Reservate, muss man mit mehr als 2,5 Stunden Fahrtdauer rechnen.

Das Balule Reservat ist noch relativ unbekannt im Vergleich zu Sabi Sand, dennoch bietet es gute Safari-Möglichkeiten. Ein Vorteil ist sicherlich die etwas günstigere Preisgestaltung und die Tatsache, dass man auf den Wildbeobachtungsfahrten (Game Drives) nicht so viele andere Fahrzeuge antrifft.

Der unaufdringliche Luxus kann sich durchaus sehen lesen – meine kleine bescheidene Suite.

Krüger Nationalpark

Auf die nächste Etappe hatte ich mich besonders sehr gefreut. Heute führte uns die Reise weiter in den Krüger Nationalpark und zwar in den unbekannteren Norden des ca. 20.000 qm großen Naturschutzgebietes.

Die Hauptdurchgangstraßen im Park sind geteert und in sehr gutem Zustand. Trotzdem darf man nicht schneller als 50 km/h auf den Teerstraßen und nicht schneller als 40 km/h auf den Schotterpisten fahren.

Eine kluge und absolut sinnvolle Regel!!

Es können überall Tiere über die Straße laufen. Ob groß oder klein – die Tiere haben hier im Park die Vorfahrt.

The Outpost Lodge

Nach einer Zwischenübernachtung im staatlichen Mopane Rastlager, hieß unser Ziel für die nächsten 2 Nächte – The Outpost Lodge.

Diese Luxus-Unterkunft liegt ganz im Norden des Krüger Parks, in einem Privaten Hegegebiet (die 26.500 Hektar große Makuleke Konzession), mit exklusiven Zugang nur für dort wohnende Gäste.

Sicherlich gehört die Outpost Lodge zu meinen Top 10 Unterkünften in Südafrika. Die Suiten sind riesig und wurden spektakulär in einen Hang gebaut. Sämtliche Suiten bieten einen fantastischen Blick in das Luvuvhu Flusstal. Sie lassen sich an drei Seiten komplett mit einem elektrischen System öffnen und schließen. Somit hat man uneingeschränkte Sicht auf die herrliche Landschaft.

In den wärmeren Monaten kann man bedenkenlos mit geöffneter Vorder- und Seitenfront nächtigen – die Natur quasi hautnah erleben.

Der nördliche Teil des Krüger Parks hat sicherlich nicht das gleich große Tieraufkommen wie der Süden beim Sabie oder Olifant Fluss. Dieses Manko wird aber durch die Einsamkeit und atemberaubende Landschaft wettgemacht.

Die Landschaft und Natur genießt man so gut wie alleine, denn die Lodge hat nur 12 Suiten, was eine sehr private und intime Atmosphäre garantiert.

Ein besonders schönes Erlebnis war unsere geführte Busch-Wanderung durch einen der größten Fieberbaumwälder Afrikas. Neben zahlreichen anderen Tier- und Pflanzenarten, konnten wir eine vorbeiziehende Elefantenherde aus nächster Nähe beobachten. Solche Erlebnisse sind einzigartig und bleiben lange in Erinnerung.

Nach erfolgreicher Wanderung wurden wir noch mit einem wunderbaren „Sundowner“ belohnt.

Der Blick vom Aussichtspunkt war einfach sensationell.

Am nächsten Morgen erlebte ich den Sonnenaufgang von meinem Bett aus.

Die 2 Nächte vergingen leider viel zu schnell – ich hätte hier auch noch länger bleiben können.

Aber das nächste, ebenfalls mit Spannung erwartete Etappenziel, stand schon auf dem Programm.

Tuli Block, Botswana

Heute ging es nach Botswana und zwar in den Tuli Block, der idealerweise von Südafrika aus bereist werden sollte.

Von der Outpost Lodge verließen wir beim Pafuri Gate den Krüger Park. Unser Grenzübergang von Südafrika nach Botswana heißt Pont Drift, ein kleiner Grenzposten, wo wir unser gemietetes Fahrzeug auf einem sicheren Parkplatz (im Niemandsland) abstellten. Es ist auch möglich, mit dem eigenen Fahrzeug nach Botswana zu fahren, aber man muss dazu wissen, dass dies nur in der Trockenzeit bei niedrigem Wasserstand möglich ist – der Grenzübergang führt nämlich über den Limpopo Fluss!

Bei Flut werden die Reisenden mit einer Art Gondel über den Fluss befördert.

Mashatu Game Reserve

Wir ließen uns aber von unserer gebuchten Unterkunft abholen.

Die Fahrzeuge des Mashatu Game Reserves können auch durch etwas tieferes Wasser fahren.

Auf dem Weg von der Grenze zum Mashatu Tented Camp konnten wir bereits einige Tierbeobachtungen machen.

Das Mashatu Reservat hat zwei Unterkunftsvarianten – das Main Camp und das Tented Camp. Wir durften zwei Nächte im kleinen Tented Camp verbringen, welches insgesamt nur 8 Zelte hat, die auf Holzplattformen gebaut sind.

Die Safaris im Mashatu Reservat fand ich extrem gut. Bekannt ist das Gebiet für seine vielen Elefanten und Leoparden. Ich hatte auf all meinen Safaris noch nie so viele Leoparden gesehen.

Aber auch die anderen Tierarten kamen nicht zu kurz.

Wir durften Geparden kurz vor der Jagd auf Impala Antilopen aus nächster Nähe beobachten.

Für Hobby-Fotografen stehen auch sogenannte „Photo-Hides“ zur Verfügung.

Der König der Tiere darf natürlich nicht fehlen.

Auf der Rückfahrt erspähte unser Guide noch ein Tier im Geäst, welches man nicht so häufig sieht. „Well spotted“ – wie man so schön sagt!

Und am Ende einer atemberaubenden Pirschfahrt kommt das allabendliche „Sundowner“ Ritual.

Welgevonden Reservat

Unsere Reise neigte sich so langsam dem Ende zu. Die 2,5 Wochen vergingen Mal wieder viel zu schnell.

Auf dem Rückweg von Mashatu nach Johannesburg, besuchten wir noch das Welgevonden Reservat in der Nähe der Waterberge.

Die letzte Nacht verbrachten wir in der wildromantischen Wild Ivory Eco Lodge, ebenfalls ein kleines intimes „Tented Camp“ mit insgesamt nur 5 Safarizelten.

Das Welgevonden Reservat (37.000 ha) kann sicherlich nicht mit der Krüger Region oder dem Tuli Block in Sachen Safari mithalten. Es ist aber malariafrei und hat seine Reize in der Landschaft und in der sich hier bietenden Ruhe.

Um die Strecke vom Tuli Block nach Johannesburg zu unterbrechen, kann man es wirklich gut empfehlen.

Oliver Haas
Über den Autor
Oliver Haas

1996 war ich das erste mal in Afrika - als Angestellter der Palmwag Lodge im wilden Damaraland in Namibia. Seitdem bin ich fasziniert von den Kulturen, den atemberaubenden Landschaften und der einzigartigen Tierwelt dieses Kontinents. Vom Afrika-Fieber gepackt, habe ich bereits Namibia, Südafrika, Botswana, Zimbabwe, Zambia, Malawi, Mozambique, Tanzania, Kenya, Uganda und Madagaskar bereist.
Auf meinen Reisen durfte ich viele unvergessliche Momente erleben. Der wohl Eindrucksvollste für mich war, als ich als „Hobby-Guide“ auf der Palmwag Lodge in Namibia bei einer Pirschfahrt mein allererstes freilaufendes Spitzmaulnashorn für meine Gäste aufgespürt habe.